UBSKM: kein Kulturwandel erkennbar

In den Jahren 2016 wendeten sich mehrere Personen von der Initiative Vertuschung beenden an den Landesbischof Ralf Meister und unterrichteten ihn über die Zustände in der sogenannten Fachstelle. Der Landesbischof wollte davon nichts hören und sah sich und die Landeskirche Hannovers bereits seit dem Jahr 2013 auf dem richtigen Weg.

Die Fallanalyse „Sexueller Kindesmissbrauch im Kontext der
evangelischen und katholischen Kirche“ der UBSKM aus dem Jahr 2018 enthält den folgenden Satz: Keiner von den Betroffenen, die sich an eine zuständige [evangelische] Anlaufstelle gewandt haben, berichtet explizit über positive Erfahrungen. Es scheint (…) keine etablierte Kultur der institutionellen Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs innerhalb der evangelischen Kirche zu geben, die Betroffene auch positiv und gestärkt aus dieser Erfahrung hervorgehen ließe.1

Nach dieser Fallanalyse wurde die ForuM-Studie in Auftrag gegeben.

Nach der Veröffentlichung der ForuM-Studie am 24.01.2024 hielt die Kritik an der EKD von vielen Betroffenen jedoch an. Nach kurzer angeblicher Betroffenheit unmittelbar nach Veröffentlichung der ForuM-Studie nutzt die EKD jedoch jede Möglichkeit, um die Kritik von Betroffenen zu relativieren.

Nun hat sich die UBSKM Kerstin Claus zu Wort gemeldet.

„Nur weil man einen Maßnahmenplan erarbeitet hat, weil man über Anerkennungszahlungen debattiert und weil man Fortbildungen intensiviert, löst man noch keinen Kulturwandel aus. Ein Kulturwandel lässt sich nicht über Beschlüsse herbeireden.“ 2

Die UBSKM bestätigt damit das Gefühl, dass viele Betroffenen schon seit Jahren, teils Jahrzehnten haben. Es wird viel geredet – aber ein echter Wille zum Handeln ist nicht erkennbar.

  1. vgl. Fallanalyse „Sexueller Kindesmissbrauch im Kontext der
    evangelischen und katholischen Kirche“
     (externer Link), 2018: S. 106 ↩︎
  2. vgl. Ein Jahr Missbrauchsstudie – Kritik an evangelischer Kirche https://katholisch.de/artikel/58953-ein-jahr-missbrauchsstudie-kritik-an-evangelischer-kirche (externer Link) katholisch.de, 20.01.2025 ↩︎
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