Wir haben die Kernaussagen der 12-Punkte des EKD-Maßnahmenplans zusammengefasst.
Folgende Worte, die in den Empfehlungen der ForuM-Studie enthalten sind, kommen in dem Maßnahmenplan nicht vor:
Änderung, Diskutieren, Selbstverständnis, Deutungshoheit, Geschlecht, Abhängigkeitsverhältnis, Grenzüberschreitung, Ermöglichung, Verdeckung, Konzept, kommuniziert, selbstkritischen, Konsequenz, Täter, Angst, Debatte, selbstkritisch, Selbstdarstellung, Erfahrungen, ausgebeutet, Misstrauen, Pathologisierung, Traumatisiert, Heterogen, Partizipation, Bekanntmachung, Auswahlverfahren, transparent, kirchenunabhängig, Einbezug, Anerkennungsleistung, beteiligen, Harmoniezwang, Unterstützungsangebot, Rechenschaftssystem, Durchsetzung, Leitungsqualifizierung, Fehlerkultur, Methoden, Abhängigkeit, Berufsverständnis, Abgrenzung, emotional, Sexualitätsverständnis, aufzudecken, Verdacht, ausgrenzen, manipulieren, Beziehungskonstellation, Begleitung, Vertrauensverhältnis, Meldung, Wohlergehen, Bedürfnis, forensisch, Gericht, Erinnerung, prozessorientiert, Entscheidung, Hinweisen, Deutungsmacht, Reue
M1: Novelle der Gewaltschutzrichtlinie der EKD:1
– Anpassung an die von ForuM identifizierten spezifischen Risikofaktoren für sexualisierte Gewalt in evangelischer Kirche und Diakonie
– Einheitliche Standards der Prävention
– Einheitliche Standards der Intervention und Stärkung der Betroffenenorientierung im Verfahren
– Einheitliche Standards für Unterstützungsleistungen
– Einheitliche Standard zur öffentlichen Kommunikation über neue Fälle
– Einheitliche Dokumentation von Fällen/Erstellung einer regelmäßig aktualisierten Gesamtstatistik
– Einheitliche Aktenführung
– Einheitliches System von und Standards für Ansprech-, Melde-, und externe Beratungsstellen
– Einheitliche Standards für den Schutz von meldenden Personen und Standards für die interne Kommunikation bei Interventionsprozessen
– Klare Ansprechpersonen für alle Kirchengemeinden und Einrichtungen
– Standard für die Unterstützung betroffener und beschuldigter Person sowie derer Angehörigen und weiterer Beteiligten
– Monitoring der Umsetzung der Präventions- und Interventionsstandards und regelmäßiger Bericht zum Umsetzungsstand in kirchenleitenden und diakonischen Gremien
– Schulungsverpflichtung für alle Mitarbeitenden und Standards zu Inhalten
(Nähe & Distanz, Macht & Machtmissbrauch in der Kirche, sexualisierte Gewalt,
eigene berufliche Rolle und Machtposition), Form und Frequenz (entsprechend
Standard: „Hinschauen-Helfen-Handeln“)
– Schulungsverpflichtung für Leitungspersonen und Standards zu Inhalten (Rolle,
Verantwortung, Umgang mit Macht), Form und Frequenz
– Stärkung der Angebote für Supervision
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
E1, E3, E4, E8, E9; E10, E11, E15, E17, E18, E19, E21, E24, E29, E34, E39
M2: Schaffung einer zentralen Ombudsstelle für betroffene Personen:2
Die EKD und Diakonie Deutschland richten eine unabhängige Ombudsstelle ein, die betroffene Personen bei Konflikten mit kirchlichen und diakonischen Stellen unterstützt, wobei ihre Zuständigkeit nicht mit denen anderer Aufarbeitungs- und Anerkennungsstellen überschneidet.
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
E30
M3: Recht auf Aufarbeitung/Aufarbeitungsrichtlinie:3
Die EKD und Diakonie Deutschland entwickeln eine Aufarbeitungsrichtlinie, die ein „Recht auf Aufarbeitung“ für betroffene Personen festlegt, Standards für Aufarbeitungsprozesse und die Beteiligung Betroffener sowie das Recht auf Akteneinsicht umfasst.
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
E37
M4: Aus-, Fort und Weiterbildung von Pfarrpersonen und anderen Mitarbeitenden:4
Die EKD und Diakonie Deutschland werden die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pfarrer*innen und Mitarbeitenden in der evangelischen Kirche und Diakonie überarbeiten, um sexualisierte Gewalt sowie Themen wie Nähe & Distanz, Sexualität, Macht und die Reflexion der eigenen Machtposition stärker zu adressieren.
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
E2, E12, E13, E42
M5: Reflexion des evangelischen Sexualverständnisses:5
Die EKD fordert ihr Kammernetzwerk und andere relevante Stellen auf, in Zusammenarbeit mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt eine intensive Reflexion des evangelischen Sexualverständnisses durchzuführen, deren Ergebnisse in einer Publikation des Rates der EKD veröffentlicht werden sollen, um eine breite kirchliche und öffentliche Diskussion anzuregen.
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
E3, E16
M6: Theologische Diskussion:6
Die EKD fordert ihr Kammernetzwerk und andere relevante Stellen auf, in Zusammenarbeit mit Betroffenen von sexualisierter Gewalt eine intensive Reflexion des evangelischen Sexualverständnisses durchzuführen, deren Ergebnisse in einer Publikation des Rates der EKD veröffentlicht werden sollen, um eine breite kirchliche und öffentliche Diskussion anzuregen.
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
M7: Sensibilisierung in der Breite von Kirche und Diakonie:7
Die Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ zur Kommunikation und zum Kulturwandel erfordern eine langfristige Sensibilisierung der Mitglieder und Mitarbeitenden in Kirche und Diakonie, um die Kultur des Schweigens zu überwinden, wobei begleitend zielgruppenspezifische Produkte und Projekte entwickelt werden, die die Prävention und die Verbesserung der Situation für betroffene Personen unterstützen.
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
E1, E8, E9,
M8: Erinnern:8
Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie erfordert langfristige Strukturen und Grundlagen, wie Erinnerungsorte, Ausstellungen, Dokumentationen und künstlerische Aktionen, um das Wissen über das geschehene Unrecht wachzuhalten, wobei das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der EKD eine Grundlage für andere Akteure und lokale Projekte entwickeln wird.
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
E33, E36
M9: Systematische Personalaktenanalyse:9
Die EKD fordert die Landeskirchen auf, die Personalakten von Mitarbeitenden mit direktem Kontakt zu Kindern und Jugendlichen nach einem einheitlichen Standard und unter Aufsicht der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen zu prüfen, um mögliche weitere Fälle zu erfassen.
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
E32
M10: Vereinheitlichung der Personal- und Disziplinaraktenführung in den Landeskirchen:10
Die Aufarbeitungsstudie „ForuM“ hat gezeigt, dass die Personal- und Disziplinaraktenführung in den EKD-Gliedkirchen unterschiedlich erfolgt, weshalb die relevanten Rechtsnormen und die Rechtspraxis überprüft und vereinheitlicht werden sollen, um zukünftige Aufarbeitungsschritte zu unterstützen.
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
E17
M11: Bereitstellung der Ressourcen zur Umsetzung des Maßnahmenplans:11
Die Umsetzung des Maßnahmenplans erfordert die Bereitstellung von Personal und finanziellen Ressourcen auf allen Ebenen, wozu EKD und Diakonie Deutschland die Landeskirchen und Landesverbände aufrufen, während auf EKD-Ebene eine Stelle zur Koordination und Überprüfung eingerichtet wird.
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
M12: Gesellschaftlicher Dialog über Verfahren zur Ahndung von sexualisierter Gewalt:12
Die Aufarbeitungsstudie „ForuM“ hebt notwendige Änderungen im kirchlichen Disziplinarrecht hervor, während EKD und Diakonie Deutschland sich für einen offenen gesellschaftlichen Dialog über Reformen und weiterführende Wege zur besseren Bearbeitung sexualisierter Gewalt und der Defizite in der Strafverfolgung einsetzen.
Diese Maßnahme enthält Teile aus folgenden Forderungen der ForuM-Studie:
E29
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 4/10 ↩︎
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 4-5/10 ↩︎
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 5/10 ↩︎
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 5/10 ↩︎
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 5-6/10 ↩︎
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 6/10 ↩︎
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 6/10 ↩︎
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 6-7/10 ↩︎
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 7/10 ↩︎
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 7/10 ↩︎
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 7/10 ↩︎
- vgl. Maßnahmenplan zur Umsetzung der Empfehlungen der Aufarbeitungsstudie „ForuM“ (externer Link), S. 7-8/10 ↩︎